Der liebe Alltag

Hallo meine Lieben Leser,

für alle, die es interessiert, wie ein typischer Arbeitstag im Leben eines Au Pairs aussieht, werde ich euch heute einmal einen kleinen Einblick in meinen Arbeitsalltag gewehren. Neben dem vielen Reisen gibt es nämlich auch ein wenig Arbeit zu erledigen. Die Ferienzeit war ziemlich busy, daher freute ich mich schon auf den routinierten Alltag.

Da die beiden ältesten meiner Kinder bereits zur Schule gehen und der kleinste in den Kindergarten, waren meine Stunden wie folgt aufgeteilt: Montags, Mittwochs und Freitags von 7-9am und 1-7pm, Dienstags und Donnerstags von 7am-12pm und 3-7pm.

Der Tag begann damit, dass ich die Kinder weckte, mit ihnen zusammen frühstückte (es gab meistens Joghurt), ihnen beim Anziehen half und sie anschließend zur Schule fuhr. Der jüngste besucht Montags, Mittwochs und Freitags den Kindergarten bis um 1pm. Nachdem ich ihn also von der Schule abhole, mache ich ihm Lunch und spiele mit ihm eine Weile. Oft macht er auch am Nachmittag ein Nickerchen, währenddessen ich ein wenig das Haus aufräumen und die Kinderwäsche waschen kann. An den Tagen, an denen mein kleiner nicht in die Schule geht, liebe ich es mit ihm in den Park zu gehen und ein wenig frische Luft zu schnuppern. Da auch Einkaufen zu meinen Aufgaben gehört, fahre ich ab und zu mit ihm zum grocery store. Im Winter war es ein wenig schwerer Aktivitäten mit ihm zu finden. Ich war oft mit ihm in der Bücherei, da es dort für Kinder eine süße Spielecke gibt und er außerdem Spiele am PC spielen kann. Viele Malls haben außerdem eine kleine Spielarea, in der sich Kinder im Alter von 1-6 aufhalten und miteinander spielen können. Dies ist nicht nur ein guter Zeitvertreib, sondern erweitert die social skills von den Kindern, in dem sie auf unkompliziertem Wege schnell Freunde machen können. Nachdem dann die älteren Jungs von der Schule um 4 nach Hause kommen, wird sich sofort an die Hausaufgaben gesetzt, Dinner vorbereitet und gegessen, ein Bad genommen und noch ein wenig gespielt. Viel Zeit bleibt da nicht mehr, da sie um 7pm Uhr ins Bett müssen. Danach bereite ich noch Schul-lunch für die ältesten vor und mein Feierabend beginnt.

Daten und Fakten:

Outdoor Aktivitäten: Parks haben hier in den Staaten oft einen schönen Spielplatz, wo die kleinen sich gerne austoben können, Fahrrad oder Scooter fahren, falls ein schöner Garten vorhanden ist, Fußball oder im Garten helfen, Blumen pflanzen, in der Sandkiste spielen, Rasensprenger benutzen.

Lunch Ideen: Meine Kinder mögen sehr gerne Früchte und Gemüse, daher mache ich ihnen oft Kiwis, Erdbeeren, Weintrauben, Apfel, Gurken, Tomaten, Pickles, sogar Oliven. Avocado creme mit Chips kommt auch immer sehr gut an. Sowie Bagel mit Creamcheese als auch French Toast. Rührei mögen meine Kinder auch gerne.

Hier in Amerika wird nur abends warm gegessen. Hier einige meiner Dinner Gerichte:  French Fries mit Chicken nuggets, Spaghetti mit Meatballs, Fishnuggets, Chickensoup mit Suppengemüse, Tomatensuppe mit Zucchini, Sellerie, Karotten, Pilzen, und anderem Gemüse, Lasagne, selbstgemachte Pizza.

Ich hoffe, ihr könnt euch nun ein kleines Bild von einem Arbeitsalltag eines Au Pairs machen und euer Jahr in den Staaten mit gutem Gewissen starten. Ich hatte mir vor meinem Jahr in den Staaten sehr viele Gedanken gemacht, was ich mit den Kindern spielen könnte, welche Gerichte ich für sie kochen kann und und und. Vieles lernt ihr einfach beim Zusammenleben mit der Familie. Solltet ihr dennoch Fragen haben, dürft ihr mir natürlich gerne schreiben 😉

New York City Besichtigungstour

Die ersten Wochenenden hier in den USA waren sehr aufregend. Nach unserem Besuch in Washington D.C., wollte ich New York City ein wenig erkunden. Schließlich wohne ich nur rund 50 Minuten Busfahrt von der schönen Metropolstadt entfernt. Auf dem Plan stand der wunderschöne Central Park und die Brooklyn Bridge.

Ich schnappte mir also eine Stadtkarte und machte mich auf den Weg. Da ich mich von uptown nach downtown arbeiten wollte, startete ich beim Frawley Circle und spazierte einmal quer durch den Central Park. Es dauert zwar eine Weile bis man das andere Ende des Parks erreicht hat, allerdings ist der circa 2 stündige Fußmarsch wirklich empfehlenswert. Es ist einfach wunderschön dort und es gibt wirklich viel zu sehen. Einige Highlights sind unter anderem der Conservatory garden, das Belvedere castle, der Bethesda Fountain und die Strawberry fields.

Nach meinem Spaziergang durch die prachtvolle Parkanlage, machte ich mich nun auf den Weg zur Brooklyn Bridge. Da meine Füße ein wenig Erholung brauchten, entschied ich mich für die schnelle und entspannte Variante: die U-Bahn. Am besten nimmt man die 6 oder J Richtung downtown und steigt Brooklyn Bridge City Hall oder Fulton Street aus. Dort befindet man sich direkt bei der Brücke und kann seine Tour darüber fortsetzen. Kleiner Tipp für diejenigen, die gerne die Brooklyn Bridge in voller Länge bewundern und fotografieren würden: Es besteht außerdem die Möglichkeit über die Manhatten Bridge zu spazieren. Diese liegt unmittelbar neben der Brooklyn Bridge und von dort aus hat man einen wunderschönen Blick auf diese.

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Brooklyn Bridge

Keine Zeit für Heimweh

Das Beschnuppern war geschafft und die erste Arbeitswoche begann. Da mein Flug (mit Verspätung und Zwischenstop + Übernachtung in London) und die erste Woche in der Trainingschool sehr chaotisch verliefen, freute ich mich schon auf den routinierten Alltag in meiner Gastfamilie. Tja die Rechnung habe ich wohl ohne die R. Familie gemacht. Kaum ein paar Tage da, hieß es schon wieder: Koffer packen, es geht nach D.C. Völlig überrascht, aber auch mit freudiger Erwartung packte ich erneut meine sieben Sachen zusammen und reiste mit der gesamten Familie nach Washington, D.C. Da Fair Lawn, NJ nicht allzu weit weg von der Stadt liegt, fuhren wir die 4 Stunden mit dem Auto. Eine weitere Möglichkeit die Familie und die Kinder besser kennenzulernen. Dort angekommen, wurde erstmal das Hotel Zimmer inspiziert und die Bettenverteilung geregelt. Ich schlief mit den beiden ältesten Jungs in einem Zimmer und ich muss sagen, dass es entgegen meiner Erwartung richtig gut lief. Die Jungs wurden immer wärmer mit mir und auch ich verstand mich richtig gut mit ihnen. Da wir nur einige Tage in D.C. verbrachten, machten wir am nächsten Tag eine Sightseeing Tour mit Besuch des weißen Hauses, des Washington Monuments und dem Lincoln Memorial. Ich hatte sogar einige Stunden freie Zeit zur Verfügung, in der ich das National Museum of Natural History besichtete.

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Washington D.C. – Lincoln Memorial

Washington, D.C ist wirklich eine wunderschöne Stadt und ich wünschte ich hätte mehr Zeit dort verbringen können. Glücklicherweise ist die Stadt mit dem Auto schnell zu erreichen und ich werde daher gewiss noch einmal wiederkommen. – 10.08.2014-12.08.2014.          dc

The white house

The white house

 

Die erste Begegnung

So. Die Training school war geschafft und es hieß „ab in die neue Familie“. Ich weiß noch genau wie aufgeregt ich war und welche Gedanken ich mir machte. An Schlaf war die Nacht davor gar nicht zu denken. -„Würden mich die Kinder mögen? Würden die Eltern mein englisch verstehen? Wie würde mein erster Tag, meine erste Woche aussehen?“- Ich zerbrach mir den Kopf und suchte nach Gesprächseinstiegen und Themen. Liebe zukünftige Au Pairs. Bitte bitte spart euch eure Energien und lasst das Grübeln. Es ist es wirklich nicht wert. Die meisten Familien hatten bereits Erfahrungen mit AU Pairs und wissen genau wie aufgeregt man ist, aber auch diejenigen Familien ohne Erfahrung sind genauso nervös wie ihr. Da es außerdem eh immer anders kommt als man denkt, ist das nervenaufreibende Kopfzerbrechen völlig sinnlos.

Endlich durfte ich meine neue Familie persönlich kennenlernen. Meine Hostmum und der jüngste Sohn standen schon bereit und warteten auf mich. Ich stieg aus dem Bus, schnappte mir meinen Koffer und ging zielstrebig auf sie zu. Während ich mir noch Gedanken darüber machte, wie ich sie am besten begrüßen soll, breitete meine Hostmum die Arme aus und begrüßte mich mit einer herzlichen Umarmung. Die anschließende halbstündige Autofahrt bot sich als gute Möglichkeit die Mutter besser kennenzulernen und Fragen über die Kinder zu stellen. Zu Hause angekommen, wurde mir das Haus und mein zukünftiges Zimmer gezeigt. Ich lernte die anderen beiden Söhne kennen, die Anfangs noch sehr scheu und schüchtern waren, mit der Zeit aber schnell mit mir warm wurden. Auch die Gedanken über mögliche Gesprächsthemen mit den Kindern hatte ich mir völlig zu Unrecht gemacht. Wie Kinder nunmal sind, neugierig, lebhaft und wissbegierig wurden mir tausend Fragen gestellt, Spielzeuge, Bücher und das Spielzimmer gezeigt. Der erste Tag war daher sehr chaotisch, jedoch freute ich mich so herzlich von allen begrüßt und aufgenommen worden zu sein. Ich weiß noch, wie der jüngste (damals gerade mal 2 Jahre) mit einer Tüte Brezel neben mir auf dem Sofa saß und mir irgendetwas mitteilen wollte. Ich hatte mich natürlich noch nicht an die Babysprache in englisch gewöhnt und verstand daher nur Bahnhof. Clever wie er allerdings war, kapierte er schnell, dass ich ihn nicht verstand und zeigte mir daher ganz einfach, was er wollte. Er nahm meine Hand und steckte sie in die Brezeltüte. Er wollte tatsächlich die Brezel mit mir teilen. Ich war hin und weg und der Kleine hatte mein Herz erobert. Und das am ersten Tag.

Training school

Wenn ich von meinen Anfängen erzähle, darf natürlich nicht die Au Pair Training school auf Long island fehlen. Für diejenigen, die sich fragen, wie die Schule aussieht, was man dort lernt und welche Kontakte man knüpfen kann, werde ich hier ein kleines Resumé verfassen. Ich weiß noch wie aufgeregt ich war, als es endlich hieß: „Tschüss Deutschland, Amerika ich komme!“ – „Werde ich mit den Kindern klarkommen? Was kann ich nur in schwierigen Situationen mit den Kindern machen? Werde ich schnell Anschluss finden?“ Dies waren nur einige Fragen, die ich mir gestellt habe, bevor ich mich ins große Ungewisse wagte. Doch zum Glück gibt es ja die Training school.

Die Bildungsstätte liegt direkt an der Küste und besteht aus zahlreichen Gebäuden als auch Outdoor Plätzen. Von den Zimmern darf man natürlich nicht zu viel Erwarten, es handelt sich ja schließlich nicht um ein Hilton Resort. Dennoch bietet die Schule eine gute Möglichkeit, um letzte Fragen aus dem Weg zu räumen und erste Kontakte zu knüpfen. Es ist zwar ein langer Tag (7am-9pm), jedoch zu bewältigen durch häufige Pausen, sowie Speisen, als auch kleine Snacks zwischendurch. Freuen darf man sich auf jeden Fall auf den New York City Trip, der mit einem Tourguide quer durch die City beginnt und mit einer 2 1/2 stündigen Freizeitpause beendet wird. Empfehlen würde ich euch absolut die Top of the Rock Tour.

Auch wenn ich durch die Training school keine langwierigen Freundschaften knüpfen konnte, so half sie mir dennoch meine Angst ein Jahr alleine in den USA zu verbringen zu überwinden und alle restlichen Fragen zu beseitigen.

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New York City

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New York City- Sicht auf den Central Park

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Cultural Care Training school

Die Suche nach der perfekten Familie

Heute werde ich euch ein wenig von meinen Anfängen berichten. Es war ein langer Weg hierher und ich werde nie vergessen wie nervenaufreibend die Suche nach einer passenden Familie, aber auch die ersten Kontaktversuche per Email und Skype waren. Glücklicherweise wurde ich bereits nach meinem zweiten Match fündig und bin sehr zufrieden mit meiner Auswahl. Viele fragen sich sicher, wie auch ich mich damals, wie man seine perfekte Au Pair Familie findet, nach welchen Kriterien man seine Entscheidung ausrichten soll, wann man weiß, dass es das perfekte Match ist und vor allem wie man sein erstes Skypegespräch überlebt. Dazu werde ich euch am besten aus eigener Erfahrung berichten. Mein erstes Match war eine alleinerziehende Mutter mit einem 10 jährigen Sohn. Sie schien sehr interessiert zu sein und nach einigen Emailkonversationen lud sie mich zu einem Skypegespräch ein. Oh mein Gott war ich nervös. Mein erstes Skypegespräch und somit meine erste richtige Chance eine Familie zu finden. „Vorbereitung ist besser als Nachbereitung“ dachte ich mir und begann einen Leitfaden für mein Gespräch zu erstellen. Ich überlegte mir, wie ich das Gespräch beginnen wollte, am besten mit ein wenig Small talk (Da die Amis ja sehr auf diesen Gedankenaustausch von Banalitäten stehen). So machte ich mir Stichpunkte zum Thema Wetter und Dinge, die ich am Tag erlebt hatte. Danach wollte ich etwas über ihre Kinder, in meinem Fall über den Sohn erfahren. Welche Hobbies er ausübt, welche Lebensmittel er gerne isst und welche Aktivitäten er nach der Schule unternimmt, um nur mal einige zu benennen. Wichtig für mich war außerdem zu wissen, was meine täglichen Aufgaben sind und welche Erziehungsmethoden sie für ihr Kind verwendet. Natürlich wurde auch ich interviewt und über mein Leben, meine Familie und meine Werte ausgequetscht. So fragte sie mich zum Beispiel, wie ich dazu käme au pair werden zu wollen und welche Kindererfahrung ich schon gemacht hätte. Auch Heimweh war ein wichtiges Thema für sie, sowie meine Werte zum Thema Familie und Kindererziehung, als auch mein Umgang mit Problembewältigung in schwierigen Situationen.

Puh. Nach circa 30 Minuten war mein erstes Skypegespräch geschafft und ich hatte mir völlig zu Unrecht so viele Gedanken gemacht. Da viele Familien bereits Erfahrung mit Au Pairs haben, wissen sie natürlich auch wie aufgeregt man am Anfang ist und nehmen 80% des Gespräches in die Hand. Nach dem Gespräch fühlte ich mich ein wenig aufgewühlt und musste die ersten Erfahrungen erst einmal verarbeiten. Unmittelbar nach meinem Gespräch schrieb mir die Mutter, wie zufrieden sie mit dem Interview war und mich gerne näher kennenlernen würde. Ich war natürlich super glücklich, dass sich endlich eine Familie für mich interessiert, andererseits aber auch zwiegespalten, da ich noch nicht das Gefühl hatte, dies sei meine zukünftige Familie. Ich hatte gelesen, dass man das erste Match nicht nehmen solle, dennoch hegte ich Sympathie für die Mutter und den Sohn. So skypten wir 2 weitere Male , um uns besser kennenzulernen und alle Fragen aus dem Weg zu räumen. Auch wenn die Familie nett und zuversichtlich erschien, traute ich mich glücklicherweise der Mutter mitzuteilen, dass ich noch weiter suchen möchte, da sie mein erstes Match sei und ich noch weitere Erfahrungen mit Familien sammeln möchte. Dies war eine sehr gute Entscheidung, da ich unmittelbar danach endlich MEINE Familie fand.

Obgleich der Tatsache, dass die alleinerziehende Mutter mein erstes Match war, gaben vielmehr fehlende Übereinstimmungen Ausschlag für meinen Entschluss. Ich hatte zwar gehört, man solle nicht sein erstes Match wählen, dennoch las ich Erfahrungen, die das Gegenteil bewiesen. So entschied ich gegen die Familie, da sie einfach nicht zu mir passte. Ich suchte nach Abenteuer, Herausforderung und ein Jahr voller Überraschungen. Ich wusste eine alleinerziehende Mutter mit einem 10-jährigen Sohn würde diesen Anforderungen nicht gerecht werden.

So ist abschließend zu sagen, dass es natürlich kein Schema F für die Auswahl der perfekten Au Pair Familie gibt, es allerdings nicht schaden kann seine Vorstellungen und Erwartungen von einem Jahr in den USA zu kennen und einfach auf sein Bauchgefühl zu hören.